Erfolgreiche Sensibilisierungskampagne zwischen Schulsprengel und Fernheizwerk in Mühlen in Taufers
Am Internationalen Tag der Erde und dem Folgetag organisierten die Verantwortlichen des
Fernheizwerkes Taufer GmbH mit allen 13 Klassen der gesamten Grundschule Sand in Taufers einen Infotag zum Thema Wald, Umweltschutz und klimaneutrales Heizen.
Für die Projekttage wurden mehrere Stationen vorbereitet und sie begannen im Wald nahe dem Heizwerk, wo an 2 Tagen aufgeteilt rund 220 Kindern die Bedeutung des Waldes vermittelt wurde. Beamte der Forststation Sand in Taufers unter Meinrad Zingerle erklärten die heimischen Baumarten, die Schutzfunktion des Waldes vor Lawinen und Steinschlag sowie dessen Fähigkeit der Umwandlung von Co² in Sauerstoff. Weiters wurde die Nutzung von Holz für die Bau- und Möbelbranche und als Energieträger bei der Verbrennung dargelegt. Spielerisch und praxisorientiert konnten sich die Kinder dann beim Sägen und Werkeln mit Holz betätigen.
Die nächste Station war die Besichtigung des Heizwerks der Taufer GmbH. Hier erhielten die Kinder Einblick in verschiedene Brennstoffe und in die Aufbereitung der Holzstämme zu Hackschnitzel bis hin zum Brennvorgang im Ofen. Schließlich konnten sie auf Plänen die Rohrleitungen verfolgen, durch die die Wärme in die einzelnen Haushalte der Bodenfraktionen der Gemeinde Sand in Taufers gelangt. Die letzte Station war der Besuch der Ahrauen, wo Klaus Graber vom Verein Eisvogel den Kindern den Kreislauf von Natur und Umwelt näherbrachte und die Eingebundenheit von Mensch, Flora und Fauna. Zum Schluss erhielten die Schülerinnen und Schüler ein kleines Geschenk in Form eines Schlüsselanhängers aus Treibholz, der von der Geschützten Werkstätte Mühlen in Taufers gestaltet wurde. Und der Duft eines mit Hackschnitzeln und Bonbons gefüllten Sackes für den Klassenraum sollte die Kinder noch lange an diesen spannenden Waldtag erinnern.
Sensibilisierung für Natur fängt in der Schule an
„Für uns war es das Highlight des heurigen Schuljahres“, freut sich Bernadette Eppacher, Projektverantwortliche der Schule und Lehrerin der Klasse 1C, „Corona-bedingt war es der erste Ausflug seit über einem Jahr. Unter Einhaltung der AHA-Regeln erhielten die Schülerinnen und Schüler einen lehrreichen Unterricht im Freien. Beeindruckt hat mich, wie interessiert für den Naturschutz bereits die Erstklässler sind.“ Durch altersgerechte, optische und haptische Aufbereitung konnten auf diese Weise auch schwierige Themen wie die CO²-Problemtik beim Klimawandel den Kindern leicht verständlich erklärt werden. Die Schüler Jonas und Willy fanden das Feuer im Ofen spannend: “Wir durften sogar auf dem riesigen Hackschnitzelhaufen hüpfen und auch die Feuchtigkeit der Hackschnitzel messen!“ Lea hingegen will im Garten Bäume und Sträucher pflanzen, damit die Bienen und Schmetterlinge nicht aussterben und später das Holz verheizt werden kann.
Bürgerbeteiligungsprozess
Die Waldtage waren Teil eines Gesamtkonzeptes zur Neuausrichtung des Fernheizwerkes, im Zuge dessen durch die Gemeinde Sand eine Studie in Auftrag gegeben wurde, welche seitdem vom Ingenieurbüro Bergmeister betreut wird. Unterstützt wird das Projekt durch ein Regionalmanagement des Leader-Förderprogramms. Bereits umgesetzt wurden die Analyse und Optimierung des Wärmerohrnetzes sowie Sparmaßnahmen bei öffentlichen Gebäuden. Auch der Standort für ein neues Heizwerk in Mühlen in Taufers ist erhoben. Im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses hat man das Projekt bereits der Bevölkerung und der Fraktion in Mühlen vorgestellt. „Die Waldtage reihen sich in diese Bürgerbeteiligung ein“, sagt Martin Huber, Präsident der Taufer GmbH. „Für die Wirtschaft und Gesellschaft wird die Minimierung von CO² die größte Herausforderung der Zukunft. Die Taufer GmbH sieht es als Auftrag, sich zum Wohle der Bevölkerung der Klimagemeinde Sand einzusetzen – und diese fängt bekanntlich bei den Kleinsten an.“ Damit verbunden sieht er die regenerative Energiegewinnung durch Holz und die Einbeziehung der regionalen Kreisläufe durch Verheizung von Holz, das größtenteils aus der näheren Umgebung stammt.
Fortsetzung des Projektes
Doch damit nicht genug: Im Laufen ist ein weiterer Programmpunkt dieses Sensibilisierungs- und Bürgerbeteiligungskonzeptes: Anhand eines Malwettbewerbs werden die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Sand ihre Eindrücke der Waldtage auf Papier bannen. Eine Jury wird das tollste Bild jeder der beteiligten 13 Klassen auswählen, und die Taufer GmbH wird daraus einen Kalender für 2022 drucken lassen. „Das künftige Heizwerk wird übrigens als Schauwerk konzipiert“ unterstreicht Huber, „womit wir auch künftig Infotage für Interessierte sowie für den Schulsprengel organisieren möchten.“ Vielleicht kann sich dann diese Idee der Waldtage zu einem lehrreichen Ersatz für das einstige Baumfest etablieren. Auch für die Kinder der Grundschulen Ahornach und Rein werden nächstens Waldtage organisiert.
Einheimische Betriebe und Organisationen haben übrigens kostenfrei die Aktion Waldtage unterstützt mit einer Jause, mit dem Transport der Kinder von der Schule zum Heizwerk und mit Werkzeug zur Holzbearbeitung. Das Projekt ist somit ein schönes Beispiel, wie durch weitsichtige Ideen, durch Zusammenarbeit mit einheimischen Betrieben und Institutionen und unter Berücksichtigung regionaler Kreisläufe, Nachhaltigkeit gedacht und gelebt werden kann.
Am 4. Juni 2020 trafen sich Bürgermeister Sigfried Steinmair und der Gemeindeausschuss von Sand in Taufers, Michael Kerschbaumer Techniker des Büro Bergmeister sowie der Verwaltungsrat der Taufer GmbH im Ratssaal der Gemeinde Sand in Taufers. Martin Huber, Präsident der Taufer GmbH, stellte dabei die Zwischenergebnisse der in Auftrag gegebenen Studie an das Ingenieurteam Bergmeister vor. Präsident Huber erläuterte die technischen Details der Studie des derzeitigen Fernheizwerk-Betriebes wie Anschlüsse, Kostenvergleiche, die Auslastung der Anlage und einen Vergleich zu anderen Heizwerken im Pustertal. Weiters berichtete er über die bevorstehende Änderung der Tarifordnung, über die Aquirierung neuer Betriebsanschlüsse an das Fernheizwerk sowie über die Standortfrage für ein neues Werk.
Bürgermeister Steinmair und der Gemeindeausschuss zeigten sich sehr interessiert über die innovativen Maßnahmen, welche die Taufer GmbH in den nächsten 5 bis 10 Jahren umsetzen möchte. Demnächst wird die Taufer GmbH das Konzept der Studie auch dem Gemeinderat vorstellen. Die Taufer GmbH erwartet sich in diesem Zusammenhang eine sachbezogene Unterstützung seitens der Klima-Gemeinde Sand in Taufers.
Weiters plant die Taufer GmbH eine klimaorientierte Zusammenarbeit mit den Schulen sowie Info-Tage mit der Bevölkerung von Taufers.
Anlässlich der Sitzung des Gemeinderates am 18. Dezember 2019 referierte Martin Huber, der Präsident der Taufer GmbH, über die Tätigkeiten der Taufer GmbH im Jahre 2019 sowie über die Zukunftspläne der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang stellte Präsident Huber die Studie vor, welche zur Optimierung der Fernwärmeversorgung in Auftrag gegeben wurde.
Für das kommende Jahr hat man sich die Standortsuche für ein neues Fernheizwerk zur Aufgabe gemacht. Der Bau eines neuen Fernheizwerkes ist für die Versorgung des erhöhten Bedarfes an Fernheizwärme in den Haushalten und Betrieben der Bodenfraktionen Sand in Taufers, Mühlen in Taufers und Kematen unerlässlich. Weiters ist gedacht, das neue Werk auch als Schauwerk zu adaptieren, wodurch man das Heizen mit Biomasse, v.a. Schulklassen noch besser verdeutlichen sowie die Bevölkerung vermehrt dafür sensibilisieren könnte.
Zukunftsvision von Präsident Huber ist es, in fernerer Zeit sämtliche Haushalte und Betriebe der Bodenfraktionen mit Fernheizwärme beliefern zu können und somit unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas zu werden - Energiequellen die gegen die regionalen Kreisläufe und zudem politisch abhängig sind.
Die Klimagemeinde Sand in Taufers könnte damit zu einer Vorzeigegemeinde im ganzen Land werden.
Bekanntlich wird bereits das bestehende Heizwerk allein mit der Biomasse Holz betrieben, was eine zukunftsweisende, nachhaltige Form der Energiegewinnung ist.
Laut Aussage eines Gemeinderates war die Vorstellung des Entwicklungskonzeptes der Taufer GmbH durch Präsident Martin Huber eines der besten und informativsten Informationsreferate, das in den letzten Jahren im Gemeinderat vorgetragen wurde. Dem Informationsnachmittag wohnten auch Paul Steger, der Vizepräsident der Taufer GmbH, sowie die Beirätin Ingrid Beikircher bei.
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